Craft BeerCraft Beer

Gose ist ein warm gegorenes Bier, das seinen Ursprung in Goslar, Deutschland, hat. Es wird in der Regel mit einem Anteil von mindestens 50 % Weizenmalz an der Getreidemischung gebraut. Zu den vorherrschenden Geschmacksrichtungen von Gose gehören Zitronensäure, Kräutercharakter und eine starke Salzigkeit (die entweder von lokalen Wasserquellen oder von zugesetztem Salz herrührt) Gose-Biere haben in der Regel keine ausgeprägte Hopfenbittere, keinen ausgeprägten Hopfengeschmack und kein ausgeprägtes Hopfenaroma. Die Biere haben in der Regel einen moderaten Alkoholgehalt von 4 bis 5 % vol.

Wegen der Verwendung von Koriander und Salz entspricht Gose nicht der traditionellen Zutatenverordnung im deutschsprachigen Raum, doch wird ihr eine Ausnahme zugestanden, da sie eine regionale Spezialität ist. Ihre charakteristische Säure erhält sie durch die Beimpfung mit Lactobacillus-Bakterien.

Gose gehört zur gleichen Familie der sauren Weizenbiere, die früher in ganz Norddeutschland und den Niederlanden gebraut wurden. Andere Biere dieser Familie sind das belgische Witbier, die Berliner Weisse und der Hannoversche Broyhan.

Geschichte

Die Gose wurde erstmals im frühen 13. Jahrhundert in der Stadt Goslar gebraut, von der sich auch ihr Name ableitet. Sie wurde in Leipzig so beliebt, dass die örtlichen Brauereien den Stil kopierten. Ende des 19. Jahrhunderts galt es als Leipziger Lokalgetränk, und in der Stadt gab es zahlreiche Gosenschänken.

Ursprünglich wurde die Gose spontan vergoren. In einer Beschreibung von 1740 heißt es: "Die Gose stellt sich selbst ohne Zugabe von Hefe oder Gest". Irgendwann in den 1880er Jahren[citation needed] erzielten die Brauer den gleichen Effekt, indem sie eine Kombination aus obergäriger Hefe und Milchsäurebakterien verwendeten.

Die Gose wurde in Fässern an die Schänken geliefert, in denen sie noch aktiv gärte. Die Fässer wurden im Keller gelagert, wobei der Zapfhahn verschlossen, das Schaufelloch aber offen gelassen wurde, so dass etwas Gas entweichen konnte, das Kohlendioxid (CO2) - ein Nebenprodukt der Gärung durch die noch aktive Hefe -. Wenn sich die Gärung so weit verlangsamt hatte, dass kein CO2 mehr austrat, war die Gose bereit für die Abfüllung. Das Fass wurde in einen Tank geleert und von dort in traditionelle Flaschen mit langem Hals abgefüllt. Diese wurden nicht mit einer Kappe oder einem Korken verschlossen, sondern mit einem Hefepfropfen (Flor), der im Laufe der zweiten Gärung auf natürliche Weise in den Flaschenhals aufstieg.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war die Rittergutsbrauerei Döllnitz, zwischen Merseburg und Halle gelegen, die letzte Brauerei, die Gose herstellte. Als sie 1945 verstaatlicht und geschlossen wurde, verschwand die Gose vorübergehend. 1949 eröffnete in Leipzig die winzige Friedrich Wurzler Brauerei; Friedrich Wurzler hatte in der Döllnitzbrauerei gearbeitet und kannte die Technik des Gosebrauens. Vor seinem Tod Ende der 1950er Jahre gab Wurzler das Rezept an seinen Stiefsohn Guido Pfnister weiter. In der kleinen Privatbrauerei wurde weiterhin Gose gebraut, obwohl die Nachfrage offenbar gering war. In den 1960er Jahren gab es nur noch ein paar Kneipen in Leipzig und möglicherweise eine in Halle, die Gose verkauften. Als Pfnister 1966 starb, wurde die Brauerei geschlossen und die Gose-Produktion wieder eingestellt.

In den 1980er Jahren beschloss Lothar Goldhahn, der damals die ehemalige Gosenschenke Ohne Bedenken" restaurierte, dass es angebracht sei, in der wiederbelebten Gaststätte Gose zu verkaufen. Nach einer Befragung der Gäste, um die genauen Eigenschaften der Gose zu ermitteln, suchte Goldhahn nach einer Brauerei, die sie herstellen konnte. Keine örtliche Brauerei war bereit, ein so ungewöhnliches Bier herzustellen, bis die Schultheiss Berliner-Weisse-Brauerei in der Schönhauser Allee in Ost-Berlin zusagte. Die ersten Probesude wurden 1985 gebraut und 1986 wurde die Produktion aufgenommen.

Nachdem sie 1988 kurzzeitig wieder verschwunden war, wurde die Gose wieder populär. In und um Leipzig gibt es wieder mehrere spezialisierte Gose-Brauereien. Darüber hinaus wird die Gose auch außerhalb Deutschlands gebraut, vor allem in den Vereinigten Staaten und Neuseeland.